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24.10.2022

Tym Korça in Graz

 

Videoclip (Oktober 2022) zur Ausstellung von TYM KORÇA in Graz: 

"BITTE HELFEN SIE UNS DANN DEN ZUGANG ZU ÖFFNEN"
Eine installative Anordnung von TYM KORÇA
(e.d gfrerer, Severin Hirsch, Wolfgang Oeggl, Edgar Sorgo) Produktion: Christian Marczik.

 

Jeder Ort erzählt (s)eine Geschichte. Und jeder Ort kann in eine Geschichte eingebunden werden oder zur Geschichte, zum Mythos werden. Er ist die Schnittstelle, an der die Realität eines Außerhalb und die Illusion einer Erzählung zusammenfallen – und zugleich deren Bruch. In Bruchstücken erzählen Tym Korça eine Geschichte zweier Orte – Sarajevo und Graz – oder besser gesagt, zweier spezifischer Räume in Sarajevo und Graz, anhand deren sie all die Paradoxien und Widersprüchlichkeiten der (jüngeren) europäischen Geschichte sichtbar machen. Dabei geht es um den Verlust von Identität und die Wiederauferstehung/Transformation durch die Schöpfung eines neuerlichen (Ursprungs-)Mythos, in dessen Erzählung sich nicht nur die Geschichte, sondern auch der Ort selbst verändert. 

Die Definition von Grenzen und Abgrenzungen ist kein Spezifikum von Orten (und Staaten), sie ist auch Teil einer spezifischen Konstruktion von Identität, die sich als Realität, als reale Tatsache ausgibt und keine Alternativen zulässt – die Illusion der Identität ist aus Differenzen gewebt. Die Illusion ist, dass es mit einem Außerhalb nichts Verbindendes, Verbindliches, keine Gemeinsamkeiten gibt. Bitte helfen sie uns dann den Zugang zu öffnen ist der Versuch einer Anordnung zweier Räume, die in gewisser Weise einen Gegensatz von Zentrum und Peripherie (Europas), eines Innerhalb und Außerhalb (der EU) bilden, um sie – im Sinne einer inkludierenden gesamteuropäischen Erzählung – in all ihren inneren und äußeren Dichotomien als Teil gemeinsamer globaler Entwicklungen zu verbinden.

(Beschreibung©https://www.intro-graz-spection.at/in...) 

 

 video © feuerloescher tv Hamburg/Graz 2022