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28.11.2021

Hamburg 27.11.2021 Demo "wir lassen uns nicht spalten"

 
 
 
Demonstration für Grundrechte, Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung. und DEMOKRATIE!
 Im weihnachtlichen Hamburg an der Binnenalster demonstrierten am Samstag ca. 4000 Menschen.
 

 
Aktualitätzenfilm vom 27.11.2021 in Hamburg
mit Ausschnitten aus Redebeiträgen,
O-Töne und Impressionen ausserhalb der eingeschränkten
2G-Weihnachtsmärkte
am Jungfernstieg und Gänsemarkt. 
 




 

 
 Die Demonstration startet laut Veranstalterin jeden Samstag ab 15 Uhr vor der hamburger Kunsthalle. 
 
Musik aus dem Lautsprecher von SchwrzVyce  u.a., 
 
Untertitel reichen wir nach.. 
 
 
 noncommercial, independent since 2004 in Hamburg

17.11.2021

Phänomen Berichterstattung 2021 und die Bambule Zeit

..laut gedacht in der Corona-Zeit in Hamburg.

Vorweg: Mich als Filmemacherin fasziniert diese Zeit der gegenwärtigen Protestbewegungen. Die begleitende, einseitige Berichterstattung heute, erinnert doch stark an die Bambule-Zeit (2002/2003).

Die Aufgabe der Mainstream-Medien, so glaubte ich damals, sei es, beide Seiten einer Medaillie darzustellen oder das ganze Spektrum eines Ereignisses wieder zu geben. Das ist, laut öffentlich rechtlicher Sendeanstalten, ihr Auftrag.

Damals gab es noch kein YouTube, Telegram oder Twitter. Es gab TV, Magazine und Zeitungen wie Bild, Mopo und die Taz, den Spiegel. Vor allem hatte sich Spiegel TV damit hervorgetan Bauwagenplätze als fiese Krankheitsherde oder als Nester  "asozialer Punker" zu „framen“ - das schrieben sie - gemeinsam mit der Bildzeitung.

Ja, und a-soziales Verhalten eines Einzelnen kann eine ganze Gruppe diskreditieren - medial - wenn man das will. Das nennt sich auch "Hetze" gegen Minderheiten oder wie einmal ein Hamburger Fotograf passend formulierte, "mit der Presse auf die Fresse".

Unerwähnt blieb damals zur Bambule-Zeit beim Spiegel und den anderen Hetzblättern, dass es eine akzeptable, alternative Wohnform für ein selbstbestimmtes Leben sein kann, in einem Bauwagen wohnen gemütlich im Grünen, in der Stadt - anstatt im Beton hausen. 

Die gelinde gesagt "einseitige Berichterstattung der Medien" war damals zumindest der Auslöser, um ein eigenes Medium zu gründen, mit befreundeten Künstlern. Und das taten wir dann auch!

"Feuerlöscher TV" !

als alternatives Medium, das monatlich auf dem offenen Kanal ausgestrahlt wurde. Wie es zu dem Namen kam ist eine andere Geschichte. Wir zeigten das, was der Mainstream nicht zeigte. Einer unserer Slogans lautete: Wir löschen den Mainstream! Mit 100 Zuschauern! ; - )

Damals gab es diesen Begriff "Mainstream-Medien" noch nicht offiziell -  aber wir kannten ihn bereits. Wir wollten einfach nur das zeigen, was die großen Kanäle (Sender) ausließen und diese Lücke füllen.

Wenn man als Redakteurin eine Sache unterstützen möchte, die von den Medien ausgelassen oder sogar unfair angegriffen wird, fokussiert man sich auf das, was man als das Positive der Sache bezeichnen könnte, weil einem das Negative durch den Mainstream bereits zur Genüge um die Ohren geschlagen wurde.

Will man also als Sender, Kanal bzw. Redakteur agieren und eine Sache oder Person diskreditieren, stellt man logischerweise das Negative in den Mittelpunkt seines Beitrages und sucht sich passende Gegensprecher - und wenn man sie nicht findet, bringt man sie selber mit oder dichtet ein paar Verse darauf! Und das ist das Phänomen Berichterstattung. Wenn sich die Fürsprecher, aus welchen Gründen auch immer, nicht so toll artikulieren können, sucht man sich jemanden vor Ort, der es gut machen kann! Das ist legitim. Das gilt eben so für die Demo-Sprecher vor Ort.

Weder Spiegel TV noch Feuerlöscher TV sind auf der Corona-Demo z.B. am 13.11.21 neutrale BerichterstatterInnen gewesen, wobei Feuerlöscher TV nun mal von Natur aus mehr Kunst als Journalismus macht - und gerne experimentiert. Kunst eben.

Man kann aber trotzdem sagen, beide Medien spiegeln ihre subjektive Sicht auf die Demonstration wider. Das gilt eben so für alle weiteren alternativen Online-Medien, die vor Ort sind. Ein Einzelner kann nur an einem Punkt zur Zeit sein. 

Als Medien-Rezipienten können wir heute anhand des im Netz veröffentlichten Video-Materials aller Berichterstattenden das vermeintliche Ganze sehen. Wobei es so viele Perspektiven gibt, wie es Zeugen gibt, aber weil nicht jeder eine Kamera dabei hat oder sein Handy zückt, wenn`s spannend wird, kann immer noch etwas fehlen.

Alle zusammen genommen geben also nur ein kleines Stück der Wirklichkeit des Ereignisses wieder.

Hinzu kommt noch, dass Ereignisse wie kleine Filmszenen vor Ort inszeniert sein können, ohne dass die herum stehenden Zeugen bemerken, dass es inszeniert ist, dass es Schauspieler sind, die sich vorher abgesprochen haben. Die Zeugen werden dann selber Teil des Films. Das wirkt aus Sicht des Regisseurs dann besonders authentisch. In der Filmgeschichte wurden die ersten dokumentarischen Filme zu historischen Ereignissen teilweise nachgestellt. Damals wie heute: Merke: Es gibt keine objektive Berichterstattung.

Aber das nur mal als kleiner Schlenker aus der Welt der schillernden Medien.

Zurück zur Bambule-Demo-Zeit. Die inszenierten Anti-Bilder von Spiegel und co. konnten die Solidarität mit den BauwagenbewohnerInnen trotzdem nicht stoppen. Am Ende waren zigtausende auf der Strasse und skandierten "Schill muss weg". Die Demonstranten kamen aus allen Schichten und Gruppierungen - von links bis rechts - vom Punker bis zum Spiesser, vom Arbeitslosen bis zum Millionär waren alle auf der Straße! Wie heute auf den Corona-Demos, die von den Medien und anderen Interessen-Gruppen als "Nazipack", "Verschwörungsideologen" usw. beschimpft werden, so wie damals eben die Bauwagenbewohner diskreditiert werden sollten. 

Das selbe Muster..

Feuerloescher TV und meine Wenigkeit wurden während der Corona-Protest-Berichterstattung auch zur Zielscheibe, zwar nicht von den Mainstreammedien aber von den Neuen Anonymem Online-Hassern, die sich von der Hetze der mainstream-Medien haben einfangen lassen um dann meine filmische, dokumentarische Arbeit mit Diskreditierungen, Verleumnungen und Beleidigungen wohl ein Ende setzen zu wollen. Damals zur Bambulezeit konnte man noch offen streiten und debattieren und wusste dabei immer ganz genau wer einen nicht mag und mit wem man sich streiten sollte. Heute wird anscheinend nicht mehr persönlich debattiert sondern angeprangert was das Zeug hält - und das Anprangern (Das Delegitimieren von Menschen und Meinungen) wird feigerweise über das Internet gemacht (bashing, shitstorm usw.).

Nee, sowas gab es damals zur Bambulezeit noch nicht - facebook, twitter und co.

Zurück zur Bambule: Die Anhängerschaft der Bambule-Demonstrationen löste sich dann auf, als der Innensenator Schill vom Bürgermeister Ole von Beust gefeuert wurde. (10. Dezember 2003). Dies wurde als vermeintlicher Triumph gefeiert, wobei die Bauwagenplätze bis heute ein vom Gesetz her befristetes Modell einer alternativen Lebensweise geblieben sind - und die Bambule nie wieder zurück gekehrt ist. 

Die Demos gegen die Corona-Maßnahmen werden wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal erfahren. Irgendwann ist die "Pandemie" vorbei, sind unsere Grundrechte wieder hergestellt und die Maßnahmen aufgehoben (Notstandsgesetz) und jeder geht wieder seinem Traum vom schönen Leben nach, ohne dafür kämpfen zu müssen, auf der Straße.

Was übrig bleibt aus dieser Coronazeit werden wir in Zukunft sehen.

Heute stehen auf dem Bambule-Areal mit Blech und Holz verkleidete Beton-Klötze in denen Menschen wohnen, soweit ich weiß. Ein paar Bambule-Leute haben einen Ort am Stadtrand gewählt, wo sie heute, jenseits der medialen Aufmerksamkeit ihren Traum vom selbstbestimmten Leben leben, erzählte mir letztens auf dem Hamburger Kurzfilm Festival eine ehemalige Bambulesprecherin.

 

Autorin: Skrollan Alwert, Filmemacherin

17.11.2021 Hamburg, Text-Aktualisierung 4.8.2022

 

ERGÄNZUNG zur Thematik Bambule:

Der Bambule-Film: Schillernde Zeiten von 2003:
Backup der Website zum Film : 
inklusve Presssespiegel und Standbilder-Galerie:
Danke Felix! Danke Jan!

www.schillerndezeiten.de


 
+

Bambule in der Hafenstrasse

Ein Aktualitätenfilm von 2004 publiziert in der 1. Feuerloescher TV Ausgabe
und 2022 erstmals im Kino, beim Internationalen Hamburger Kurzfilm Festival
(refurbished version 2022 mit neuem Intro und (Star-Wars) Abspann. 

 
Die (un-refurbished) Original Feuerloescher TV Version im Pixelformat:
jetzt online gucken:
https://feuerloescher-tv2.blogspot.com/2004/04/bambule-in-der-hafenstrasse.html

Auf die Kunst-, Meinungs- und Pressefreiheit! Ohne sie gibt es keine Demokratie !

20.10.2010

Alternative Medien unerwünscht?

 Fluegel TV wird vom Staatsfernsehen gemobbt. Alternative Medien solidarisieren sich
und starten eine Vernetzung.

Die Nachricht ist ein Skandal. Aber nochmal kurz zum Anfang.
Seit Wochen überträgt ein kleiner unabhängiger Bürgersender namens Fluegel TV
mit mehreren Webcams und einer kleinen Crew live aus Stuttgart - via Internet über den S21 Protest und die Bürgerbewegungen.
Ohne diese unabhängige Berichterstattung und unzensierte Echtzeit-Übertragung der Ereignisse hätten z.B. die polizeilichen Übergriffe auf die friedlichen Demonstranten und Schüler am 30.9.2010 niemals videologisch bewiesen werden können.

Bestimmte Fakten wären niemals an die Öffentlichkeit gelangt. Wie z.B. das Schreiben des Eisenbahnbundesamtes (illegale Baumfällungen im Schlosspark), Der Einsatz der agent Provocateurs und und und.

Die Bürger wären von der ungenügenden Berichterstattung des Staatsfernsehen abhängig, die propagandistisch versucht(e), die Demonstranten als gewalttätig abzustempeln, um die Bürgerbewegung zu unterlaufen. Das hat Dank der alternativen Medien im Netz - bisher nicht geklappt.

Das Staatfernsehen hätte nebenbei bemerkt auch nicht die Möglichkeit gehabt ihre lückenhafte Berichterstattung mit jenen Bildern zu unterfüttern, die von fluegel tv und anderen unabhängige Bürgermedien aufgenommen und frei ins Netz gestellt worden.

Das Staatsfernsehen schaltet bekanntlich immer dann die Kameras aus - wenn es den Staatsmännern an den Kragen geht oder ihre korrupten Machenschaften an die Öffentlichkeit gelangen könnten.

Daß Fluegel TV nun die Schlichtungsgespräche am Freitag den 22.10.2010 ab 10 Uhr nicht live übertragen darf - weil der SWR die "Übertragungs-Rechte" für sich allein reserviert hat (fraglich ist wie sowas geht, denn es handelt sich ja nicht um eine Privatveranstaltung) - zeigt wie es um unsere Pressefreiheit und die Unabhängigkeit von Staat und Fernsehen bestellt ist.




Meine Meinung.
Skrollan Alwert
Feuerloescher TV

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Hier nun die gestrige Stellungnahme von Fluegel TV Macher Robert Schrem (V.i.S.d.P)
zum Drehverbot:
in original zu finden auf: http://www.parkschuetzer.de/statements/37382

fluegel.tv darf entgegen bisheriger Zusagen nun plötzlich doch nicht die Schlichtungsgespräche übertragen. Obwohl gerüchteweise sogar Herr Schuster und ein paar S21 Befürworter dafür explizit votiert haben!
Statt dessen nun also ausgerechnet der SWR.
Ist nicht gerade auch der SWR durch seine über all die Jahre sehr unkritische Berichterstattung zum Thema S21 mit Schuld an der von den Projektbefürwortern immer so selbstkritisch geäußerten Unfähigkeit zur Kommunikation? Wer seine Projekte nie vor kritischer Presse vertreten muss hat offenbar keine Praxis diese zu verteidigen oder auch nur zu erklären!
Denn trotz intensiver und monatelanger Beobachtung der Arbeit des Kommunikationsbüros ist für mich bis heute nicht klar geworden welche drängenden Probleme S21 überhaupt löst und wodurch sich eine solch vehemente Verteidigung dieses Projektes rechtfertigt lässt. Schon allein die Aussage, dass es legal ist S21 zu bauen reicht unseren Politikern in der Regel völlig aus dies dann auch zu befürworten - Hauptsache es wir etwas neu gemacht.
Und wo war z.B. der SWR am 30.9.? Die haben erst live berichtet als die Gewalt vorbei war. fluegel.tv war von 12:00 - 17:00 Uhr der einzige ‘Sender’ der vor Ort live gesendet hat. Mit welche Leistungen der letzten Wochen empfiehlt sich eigentlich der SWR die Schlichtungen nun auch noch exklusiv zu übertragen?
fluegel.tv hat mit viel persönlichem Einsatz dem Widerstand gegen S21 eine bundesweite und vielbeachtete Bühne geschaffen. Wir wissen, dass fast die gesamte überregionale Presse über fluegel.tv die Ereignisse in Stuttgart verfolgt.
Nun hätte sich für das Bündnis gegen S21 die vermutlich einmalige Gelegenheit ergeben unsere fluegel.tv Plattform noch relevanter zu machen in dem sie darauf bestehen, dass fluegel.tv alles live überträgt.
Das hätte uns allen in Zukunft noch mehr Möglichkeit gegeben unsere eigenen Positionen in die Breite der Bevölkerung zu veröffentlichen, ohne von Institutionen wie dem SWR abhängig zu sein.
Statt dessen überträgt nun also der SWR exklusiv und wir alle schauen einfach nur zu. Mich erinnert das an den Abriss des Nordflügels und das Abholzen der Bäume: Wir stehen fassungslos vor einer Absperrung und werden Zeugen einer Demontage, können aber nicht in das Geschehen eingreifen.
Wenn das Bündnis gegen S21 es tatsächlich zulässt, dass der SWR bei der Berichterstattung zu Ereignissen im Widerstand gegen S21 nach Belieben Rosinen exklusiv beanspruchen darf während wir bei fluegel.tv regelmäßig und rein ehrenamtlich abrackern und viel Geld privat investieren, um eine unabhängige Berichterstattung in unser aller Sinne aufzubauen, streike ich ab sofort.
Das Bündnis sollte besser schon einmal beim SWR anfragen, ob die ab sofort auch alle Demos live und in voller Länge übertragen. Ich stehe hierfür jedenfalls erst einmal nicht mehr zur Verfügung.

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weitere links zur Diskussion, Kommentare etc.:

http://stuttgart21.blog.de/2010/10/19/live-schlichtung-staat-volk-staatsfernsehen-9684560/

http://fluegel.tv/

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Nachtrag: Nachricht vom 21.10.2010 - fluegel.tv darf jetzt doch dabei sein!!

Wenn am kommenden Freitag die ersten Schlichtungsgespräche im Streit um Stuttgart 21 stattfinden, dann wird das SWR-Fernsehen ab 10 Uhr bis maximal 16 Uhr live übertragen. Der öffentlich-rechtliche Dokumentations- und Ereigniskanal Phoenix wird ebenfalls vor Ort sein. Dem Internetsender Flügel.TV wurde die Übernahme des öffentlich-rechtlichen Signals angeboten, es wird aber angestrebt, eigenes Material zu produzieren.
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