Am 29. Januar 2011 demonstrierten mehr als 3000 Menschen gegen die am 2.2.2011 geplante Räumung des Hausprojektes Liebigstrasse 14 in Berlin Friedrichshain.
Info vom Hausprojekt: Text von liebig14.blogsport.de/
Die Liebigstr. 14 wurde wie viele der noch existierenden Berliner Hausprojekte Anfang 1990 besetzt. Nach der Räumung der Mainzer Str. im November desselben Jahres, entschieden sich die Besetzer_innen mit dem Senat über eine Legalisierung des Hausprojektes zu verhandeln. 1992 gelang es, Mietverträge für insgesamt neun Wohneinheiten abzuschließen. Faktisch bedeutete dies, dass mit Ausnahme der Erdgeschosswohnung das gesamte Haus weiterhin kollektiv bewohnt werden konnte. Eigentümerin war die Wohnungsbaugenossenschaft Friedrichshain (WBF).
Dies änderte sich im Jahr 1999.
In diesem und im darauf folgenden Jahr kaufte ein junger Ingenieur gleich mehrere ehemals besetzte Häuser: Die Liebigstr. 14, sowie die angrenzenden Häuser Rigaer Str. 94, 95 und 96. Suitbert Beulker war aufgetaucht und machte sich alsbald unbeliebt im Friedrichshainer „Nordkiez“.
Ursprünglich wollte er die Häuser sanieren, mit eigener Stromversorgung eine Art Öko-Wohnblock für Mittelschichtler schaffen. Dass er sein ehrgeiziges Projekt gegen die Interessen der Bewohner_innen (kollektives, selbstbestimmtes und erschwingliches Wohnen) durchzusetzen suchte, sorgte in der Folge für bis heute andauernde, teils heftige Auseinandersetzungen.
Versuche einer Mediation wurden von seiner Seite immer wieder abgelehnt. Auch sein Jugendfreund und Mitgesellschafter der Lila GbR (Eigentümerin der Liebigstr. 14 und der Rigaer Str. 96), Edwin Thöne, ist bis heute nicht bereit, eine einvernehmliche Lösung mit uns zu finden. Stattdessen versuchen Thöne und Beulker das Haus mit juristischen Mitteln zu entmieten.
Vier Einzelmietverträge sind bereits rechtskräftig verloren....mehr Information auf http://liebig14.blogsport.de/:
Ein Aktualitätenfilm vom 27. 01. 2011 in der Altonaer Fabrik...beim wahren Kulturgipfel mit Freunde der Kunsthalle, Gängeviertel, Altonaer Museum Ini, C. Goetsch - Gal, N. Hackbusch - Linke, CDU - Martens, Junges Schauspielhaus u.a.
Grundsatzrede des Spitzenkandidaten der PARTEI für das Amt des 1. Bürgermeisters der Hansestadt Hamburg, Heinz Strunk.
22.01.2011 Hamburg, Schauspielhaus
" Steh auf, denn nur Tote bleiben liegen!"
EINE VERBALE ABRECHNUNG MIT DER HAMBURGER POLITIK, Ole, Christoph & co. !
Fragt Anna ! volume#2 mit Aufnahmen vom 24.01.2011 :
Anna ist begeistert, nicht nur von der neuen Foto-Galerie und den familienfreundlichen Guckfenstern am Bauzaun. Das Akzeptanz-Management von IKEA macht weitere Fragen überflüssig. Der Verkehr läuft ebenso reibungslos, wie der Informationsfluss zur Baustelle und dem geplanten Neubau. Alles Perfekt !
Fragt Anna ! Anna weiß bescheid, wenn es um den Frappant-Abriss in der grossen Bergstrasse in Altona geht. IKEA plant hier sein blau-gelbes Möbelhaus mitten im Wohngebiet.
Aktualitätenfilm vom 27. 01. 2011 in der Altonaer Fabrik...beim wahren Kulturgipfel mit Freunde der Kunsthalle, Gängeviertel, Altonaer Museum Ini, Gal, Linke, CDU, SPD, Junges Schauspielhaus u.a. und Statemet von Olaf Scholz (Bürgermeisterkandidat der SPD)
Am 27. Oktober 2010 hatte in der norddeutschen Tiefebene der Hamburger Kulturgipfel stattgefunden.
Dieser wurde vom Ersten Bürgermeister Christoph Ahlhaus einberufen, nachdem die Mittelkürzungen bei Schauspielhaus, Öffentlichen Bücherhallen und die Absicht, das Altonaer Museum zu schließen, die Bürger auf die Barrikaden getrieben hatten.
offizielles Plakat zum Kulturgipfel 2011
(siehe bitte dazu ergänzend den Feuerloescher TV Aktualitätenfilm
Das Damokles-Schwert der Mittelkürzungen schwebt also weiterhin über der
Hamburger Kulturpolitik und kann morgen diesen und übermorgen jenen treffen.
Deshalb soll nun ein weiterer Gipfel für Klarheit (und Vernunft?) sorgen:
"Der wahre Gipfel" !
Mit dem Bürgermeisterkandidaten der SPD Olaf Scholz sowie Christa Goetsch von der GAL, Brigitta Martens CDU, Norbert Hackbusch von Die Linke und Aram Ockert von der Bürger Initiative Altonaer Museum. Moderation: Christoph Twickel.
Wir sind gespannt! Am 27. Januar 2011 in der Fabrik in Altona ab 19 Uhr.
Denn Anna weiß bescheid, wenn es um den momentanen Frappant-Abriss in der grossen Bergstrasse in Altona geht. Ikea hat vor hier mitten im Wohngebiet ihr blau-gelbes Möbelhaus zu errichten.
Der Abriss erfolgt in liebevoller Handarbeit, dabei wurden zwar die Tauben vergessen und es wird auch schonmal ein falsches Maß angelegt aber es geht "zügig" vorran!
Also die Sache mit den Tauben im Frappant ist skandalös - man bedenke, daß die Tauben die kreberrregenden Kunststoff-Fasern und den Asbest ebenso einatmen wie die Bauarbeiter ohne Mundschutz ! Die Fasern werden sehr wahrscheinlich auch an ihren Flügeln hängenbleiben. Beim rumfliegen verteilen sie dann die krebserregenden Stoffe noch weiter im Viertel. Nicht zu vergessen die Passanten (wir) die beim vorbeilaufen diese lungenaktiven Partikel auch noch mit einatmen. (Es gibt bis jetzt keine sichtbare Asbestschutzhülle am Gebäude oder eine Schutzhülle für die künstlichen Mineralfasern, die hinter den Dämmplatten angebracht sind, die gestern ohne sichtbaren Schutz entfernt wurden mit der Brechstange.
Es gibt Vorschriften, die hier nicht eingehalten werden: siehe Vorschrift:
http://www.asr-hipp.de/fileadmin/images/content/mineralfaser_kmf/kmf_anweisung.pdf
Den Tauben ihr Nest ersatzlos unter den Flügeln weg zu reissen, ist eh ein Skandal neben
dem eigentliche Skandal, daß Ikea hier überhaupt bauen darf.
Wo bleibt der Taubenschlag?
Da momentan die Bauämter in Hamburg (Altona) für den Umweltschutz zuständig sind, liegt es in der Verantwortung des bezirklichen Bauamtes, hier etwas zu unternehmen. Der Umweltschutz und die Gesundheit der Menschen vor Ort werden hier auf`s Spiel gesetzt.
Aber die Politiker haben wohl gerade wichtigeres zu tun: z.B. Gestylt grinsen auf Wahlplakaten.
"drop the stylist - you`re just a fake! " (die goldenen zitronen)
------------------------------------------------------- Nebenbei: Dies ist nicht die erste Demonstration gegen Gentrifizierung in Hamburg und auf St.Pauli !
Daß die Proteste nicht abebben, liegt wahrscheinlich nur daran, daß die Bedürfnisse und Forderungen der protestierenden BürgerInnen von unseren gewählten Politikern nicht ernst genommen werden.
Während momentan keineR der politisch verantwortlichen Strippenzieher sich zu Wort meldet - weil sie anscheinend gesetzlich nicht mehr müssen, (eine Stadtentwicklungs-senatorin oder eine Regierung wird es wohl erst wieder nach den Neuwahlen im Februar in Hamburg geben) können derweil die privaten Immobilienexperten und Investoren auf St. Pauli und in der regierungslosen Stadt machen was sie wollen ?
Sieht so aus. Wie hier auf St. Pauli: historische Gebäude in der Bernhardt-Nocht-Strasse werden momentan planlos abgerissen - daß bei der Hektik auch mal was daneben geht, zeigt dieses Foto von No BNQ:
Demonstration am 15. Januar 2011 ab 18 Uhr - Start der Demo: nach dem Spiel am Südkurvenvorplatz in der Budapester Straße : "Bring Back Sankt Pauli - Reclaim Your Club And Your Viertel!" - gegen Kommerzialisierung und Gentrifizierung von Verein und Stadtteil.
Nicht nur beim FC Sankt Pauli rumort es gerade gewaltig in der Fanszene über eine zunehmende Kommerz-ialisierung - vielmehr ist auch ein ganzes Viertel von einer zunehmenden Ökonomisierung betroffen. Zählte der Stadtteil Sankt Pauli noch vor einigen Jahren zu den ärmsten Stadtteilen in Deutschland, ist er für viele Menschen tatsächlich unbezahlbar geworden. Es wird Zeit diesen Entwicklungen gemeinsam entschieden entgegenzutreten!
BRING BACK SANKT PAULI - RECLAIM YOUR CLUB AND YOUR VIERTEL!
FANS UND EIN GANZES VIERTEL SEHEN ROT UND SCHLAGEN GEMEINSAM ZURÜCK!
RECLAIM YOUR CLUB
Die Entwicklung beim FC Sankt Pauli kennt gerade nur eine Richtung. Auf der Suche nach immer neuen Absatzmärkten und Umsatzsteigerungen bleiben zunehmend die gemeinsamen und zwischen der Fanszene und dem Verein ausgehandelten Ideale auf der Strecke. Der Verein richtet sich mit seinem Vorgehen nicht mehr an die Bedürfnisse von MitgliederInnen, Alteingesessenen und jungen Fans. Vielmehr werden diese Menschen zunehmend durch immer weiter steigende Ticketpreise aus dem Stadion gedrängt. Anstatt vermehrt bezahlbare Steh- und Sitzplätze zu bauen, hat das Millerntor nach bisher zwei neugebauten Tribünen schon jetzt mehr Business-Seats als die „Allianz-Arena“ des FC Bayern. Das Ziel, so scheint es, ist eine perfekte Kulisse für den idealen Konsumenten, den es gar nicht gibt, aber geben soll.
Eine kritische Fanmasse – die sich auch politisch in Prozesse mit einbringt – wirkt in diesem Zusammenhang eher störend. Vielmehr sollen die aktiven Fans fahnenschwenkend eher als Rahmen dienen für den/die „ideale ZuschauerIn“, die als gerngesehene KonsumentInnen in den Séparés oder Business-Seats umgarnt werden. Immer schneller dreht sich in letzter Zeit der Kreisel des Marketings: Ob ein Getränk mit dem Namen „Kalte Muschi“ als offizieller Vereinssponsor; eine Loge, wo bei jedem Tor eine Tänzerin die „Hüllen fallen lässt“ (welches beides ganz klar gegen die Leitlinie des Vereins gegen Sexismus im Stadion verstößt) oder immer neuere Werbeformen im Stadion (Blau.de). Der Verein lotet anscheinend gerade immer wieder neu aus, wie weit er dieses Spiel der kompletten Vermarktung noch treiben kann. Mit „not established since 1910“ hat das schon lange nichts mehr zu tun – dieser Satz verkommt immer mehr zu einer Farce.
Wir stellen uns dieser Entwicklung entschieden entgegen: Wir wollen einen Verein, der sich wieder nach den Bedürfnissen der Fans richtet und sich zu den gemeinsam beschlossenen Leitlinien klar bekennt, ohne sie immer weiter zu umschiffen. Für uns ist jedoch wichtig, die „Schlacht“ nicht nur im Stadion, sondern auch auf der Straße zu führen. Kämpfe um gemeinsame Werte und Ideale lassen sich nun mal nicht allein im Stadion austragen und gewinnen. Entern wir das Stadion! Entern wir die Straßen!
Die „Sozialromantiker“ haben es geschafft, in wenigen Tagen über 3.700 Menschen für ihre Petition zu sammeln und hinter dem Symbol des Jolly Rouge und dem dazugehörigen Slogan „Bring Back Sankt Pauli!“ noch viel mehr Menschen hinter sich zu vereinen.
Wie heißt es so schön in der Petition: „Die Zeit der Treffen ist vorbei. Es reicht!“ Lasst uns diese ungeahnte Energie nutzen und gemeinsam nach dem Unmöglichen greifen:
BRING BACK SANKT PAULI! JETZT ODER NIE! RECLAIM YOUR VIERTEL
Für uns ist jedoch wichtig, die Entwicklung um den Verein nicht getrennt von den Veränderungen im Stadtteil zu sehen. Für uns ist dabei der Stadtteilverein untrennbar mit seinem Viertel verwoben.
Ob nun die Auseinandersetzungen um die Hafenstraße, die Räumung des Bauwagenplatzes Bambule im Karoviertel oder der geplante Neubau des Sport-Doms in den 90ern: Die Proteste wurden immer von dem Stadion in den Stadtteil und auch umgekehrt vom Viertel ins Stadion getragen, wie z. B. die nicht ganz unbekannte Flagge mit dem Totenkopf. Gravierende Veränderungen im Viertel waren auch immer im Stadion zu spüren. Die StadionbesucherInnen waren dabei auch immer ein Querschnitt aus den BewohnerInnen des Viertels, worauf auch der Verein immer stolz war..
Gerade heute lässt sich eben nicht nur für den FC Sankt Pauli feststellen, dass der Verein zunehmend kommerzialisiert wird. Auch der Stadtteil ist einer verstärkten Veränderung „von oben“ ausgesetzt, ohne dabei die Menschen vor Ort mit einzubeziehen.
So wie sich die Gesichter am Millerntor mit der Einführung der Logen und Business-Seats immer mehr verwandeln, verändert sich auch die Zusammensetzung der Leute, die auf Sankt Pauli wohnen.
Besonders dieser Stadtteil wird immer weiter nach ökonomischen Kriterien „durchgestylt“. Menschen, die sich die explodierenden Mieten im „Szenekiez“ nicht mehr leisten können, werden einfach verdrängt. Insbesondere die Menschen, die den Stadtteil ausmachen und den Verein in den letzten beiden Jahrzehnten so stark geprägt haben, bleiben bei dieser Entwicklung auf Strecke: Viele von ihnen mussten schon umziehen oder können sich zunehmend ihre Mieten in „ihrem“ Stadtteil nicht mehr leisten. Aktuell wird dieser Prozess der Verdrängung an verschiedenen Großprojekten deutlich. AnwohnerInnen wehren sich zum Beispiel dabei entschlossen gegen das von Investoren geplante "Bernhard-Nocht-Quartier". Auch die unmittelbaren NachbarInnen und Gewerbetreibende der sogenannten „Esso-Häuser“ sind von Plänen eines Großinvestors betroffen.
Ob die „Tanzenden Türme“, eine geplante St. Pauli Music Hall, das Riverside Hotel oder auch der leer stehende „Astra-Turm“: Für viele ist in dieser „schönen neuen Welt“ auf Sankt Pauli kein Platz mehr. Auch die in unmittelbarer Stadionnähe und seit 20 Jahren besetzte Rote Flora, in der auch Veranstaltungen aus der Sankt Pauli Fanszene stattfinden, scheint neuerdings mal wieder von einer Räumung bedroht.
Diese ganzen Entwicklung werden wir nicht mehr länger tatenlos hinnehmen. Für uns ist wie bei aktuellen Veränderungen des Vereins auch hier ein Punkt erreicht, an dem wir sagen: „Es geht einfach so nicht mehr weiter. Wir sagen Stopp!“
Wir wollen uns gemeinsam gegen den Ausverkauf von Sankt Pauli und einer Politik der Ausgrenzung entschieden entgegenstellen und setzen dem ein Recht auf Stadt für alle entgegen, unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht, Aussehen oder Kontostan.
Aus diesen Gründen rufen wir am Samstag nach dem Spiel des FC Sankt Pauli gegen den SC Freiburg um 18 Uhr zu einer Demo vom Millerntor durch den Stadtteil Sankt Pauli bis zum „Bernhard-Nocht-Quartier“auf.
Seid dabei laut, entschlossen, kreativ, bunt und vielfältig. Lasst uns auch auf der Straße zeigen, wie viele wir sind! Lasst uns gemeinsam unter der Flagge des Jolly Rouge und mit ganzer Kraft am Samstag die fast erloschene Flamme Sankt Pauli neu zum lodern bringen!
Für unseren Verein und für unseren Stadtteil! Nur gemeinsam lässt sich dieser Kampf gewinnen! - Verschiedene AnhängerInnen des FC Sankt Pauli und StadtteilaktivistInnen.
Streckenverlauf der Demo:
Anfangskundgebung: 18 Uhr Südkurvenvorplatz/ Budapester Straße
Budapester Straße - Neuer Pferdemarkt - Wohlwillstraße -
Clemens-Schultz-Straße - Hein-Hoyer-Straße - Reeperbahn
(entgegengesetzt der Fahrtrichtung) - ZwiKu Höhe "Tanzende
Türme" - Zirkusweg - Bernhard-Nocht-Straße
Schlusskundgebung: Vor dem Erotic Art Museum (Bernhard-Nocht-Straße)
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Kommentar der Redaktion:
Feuerloescher TV hatte bereits im letzten Jahr eine Demonstration gegen Gentrifizierung mit der Kamera begleitet und etliche Statements eingefangen - Der Film ist traurigerweise immer noch aktuell und die Situation in der Stadt hat sich für die Bewohner (vor allem für jene, die kein dickes Portemonnaie haben) eher verschlechtert als verbessert.
Wir kommen uns manchmal vor, wie in einer Zeitschleife. Es ändert sich nichts in der Politik ?