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29.01.2012

Der Tanz ums Goldene Kalb im Hamburger Hafen




Eine fiktive "Hafenrundfahrt zur Kunst im Hamburger Hafen" trifft auf eine reale Protestaktion.
Ein Aktualitätenfilm zum " Goldenen Kalb" der Künstlerin Elisabeth Richnow.

Mit Statements von Christian von Richthofen (Musik), Elisabeth Richnow.
Impressionen zur Protestaktion "Rote Karte zeigen" und Zitate aus der schriftlichen
Stellungsnahme der Hamburg-Port-Authority (HPA) zu ihrem im Auftrag
gegebenen "Hamburg-Graffiti" in direkter Umgebung des Goldenen Kalbs.














Filmlänge: 5 Minuten
Ein Kurzfilm von Skrollan Alwert
(fiction, nonfiction AT : "Tanze nie ums Goldene Kalb!" )
© Hamburg 2012
29. Jan. 2012

Dieses Video wurde auf Tide TV ausgestrahlt!   

Sendetermin:  Mittwoch, 08. Februar um 19:00 Uhr in der Sendung "Hamburg immer anders"



Zur Künstlerin Elisabeth Richnow:

Elisabeth Richnow, Jg. 1958, studierte an der Uni Hamburg, der FH für Gestaltung und der HfbK Hamburg. Sie arbeitet vorzugsweise bezogen auf einen Ort und dessen Geschichte, oder der Geschichte, die sich in Verbindung mit einem Ort erzählen lässt. 

Erste Arbeiten im öffentlichen Raum 1989 in Hamburg Altona und Schleswig Holstein. Seit 2002 Arbeiten im Hafen und auf der Elbinsel Wilhelmsburg. U.a. 2002 „Die Grenzgänger“ am Freihafenzaun Hamburg Wilhelmsburg, 2003 „Uferfilm“, 2004 „Flusspferdebeobachtungsstation“ im Spreehafen/Hamburg Wilhemsburg, 2005 „Bilderecho“ im Harburger Bahnhofskanal (im Rahmen der Hafensafari), 2006 „No Man is an Island“ auf dem leerstehenden Brückenpfeiler im Argentinienknoten/Reiherstieg (im Rahmen von „Flusslicht“)
Von 2004 bis 2009 Weiterführung von „Lädenleuchten – leerstehende Läden werden zu Galerien“, temporäres Ausstellungsprojekt gemeinsam mit einer Gruppe von wechselnden Künstlerinnen und Künstlern im Reiherstieg/ Hamburg Wilhelmsburg.



INHALTLICHE ERGÄNZUNG ZUM FILM :
(Hier erscheint demnächst ein persönlicher Kommentar der Künstlerin!)


Einige Fragen aus den 14 an die HPA:

Frage:
(Wie) Sind Reklame - Werbung - und Kunst miteinander vereinbar an einem und demselben Ort ?

Antwort der HPA:
Schwierig, aber im engen Stadtkontext treffen wir überall auf solche Gegensätze.
Da steht Lessing schon gern mal neben einer H&M-Werbung. 

Frage:
Was war Ihre Motivation zu dieser Auftragsarbeit (des Hamburg-Graffitis) ?

Antwort der HPA:
Weitere Schmierereien an den Brückenpfeilern verhindern.

Frage:
Hatten Sie sich über die Wirkung dieser beiden Arbeiten an diesem öffentlichen Ort Gedanken gemacht?  

Antwort der HPA:
Nein, wir haben uns mit den Anforderungen der Brückenbauwerke beschäftigt.

Frage:
Haben Sie bei der Auftragserteilung des Graffitis das Goldene Kalb an der Argentinienbrücke berücksichtigt/wahrgenommen ?

Antwort der HPA:
Wahrgenommen schon, allerdings waren wir von etwas mehr Aufgeschlossenheit für andere Ideen und - fernab jeglicher Wertung – andere Geschmäcker ausgegangen (ich weiß, dass das kein Kriterium in der Kunst ist – für die breite Öffentlichkeit aber schon)

Frage:
Wie kann der momentane Konflikt aufgelöst und die Künstlerin / die Kunstszene beschwichtigt werden ? 

Antwort der HPA:
Ich denke nicht, dass jemand „beschwichtigt“ werden müsste. Wir leben in einem pluralistischen urbanen Umfeld – und außer Frau Richnow hat sich noch niemand bei uns über die Graffitis beschwert.

Frage:
Ein Vorwurf der Künstler ist, dass Ihr Graffiti die Authentizität des Ortes zerstört hätte. Was sagen Sie dazu ?

Antwort der HPA:
Liegt im Auge des Betrachters. Da wir den Hafen nun schon etwas länger bewirtschaften, sehe ich uns durchaus als prägend  für das, was Sie authentisch nennen. Die Frage darf erlaubt sein, wie authentisch das Kalb ist? Immerhin steht es dort gut – ohne authentisch für den Hafen zu sein.

Die Fragen an die HPA wurden beantwortet von Frau Karin Lengenfelder, Pressesprecherin MK-6,
Marketing & Kommunikation, Hamburg Port Authority, AöR

Die Fragen wurden gestellt von Skrollan Alwert, Filmemacherin, freelance videoproducer.