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29.04.2010

EUROMAYDAY 2010 in Hamburg


Der Euromayday 2009 ist hier im Film zu sehen.  
Der Euromayday 2010 kommt!
Am 1. Mai  "Park Fiktion"! Start 13 Uhr.



PRESSEMITTEILUNG VOM EUROMAYDAY 2010 in Hamburg:
Stadt geht los – Euromayday 2010

Mayday Mayday

Auch an diesem 1. Mai werden wir wieder auf den Straßen feiern. Gemeinsam mit tausenden anderen Prekären werden wir ein weiteres Mal unsere persönlichen Geschichten erzählen, die viel zu lange unsichtbar geblieben sind, und ein weiteres Mal die Fragen stellen, die viel zu stellen gestellt werden: Woher kommt morgen mein Geld? Welche Jobs gehen ohne Pass? Was ist wenn ich krank werde? Wo bleibt der Scheck für das Grundeinkommen? Wie streike ich als Arbeitslose? Was kommt nach dem nächsten Projekt? Wie würde ich gern leben? Und dennoch wird an diesem 1. Mai alles anders sein. Im letzen Jahr haben wir den Beginn einer neuen Bewegung erlebt, die die fest gefügten Verhältnisse zum Schwingen gebracht hat. Es geht nicht mehr um den Wunsch nach einem anderen Leben, sondern darum dies tatsächlich möglich zu machen.

Vom Recht auf Stadt für alle

Ob der Rückkauf des Gängeviertels oder der Baustop für die Moorburgtrasse: Noch vor einem Jahr hatte kaum jemand diese Erfolge für möglich gehalten. Die Stadt der Investoren hat deutliche Risse bekommen.



Der Neoliberalismus ist auf dem Rückzug. Die lokalen Geschichten, die in den Werbeprospekten der Marke Hamburg keinen Platz fanden, haben sich zu einer urbanen Erzählung verdichtet. Künstler-Besetzerinnen, Schreberspacken, Anwohner-Aktivistinnen, Mietpreissensible und Baumbesetzerinnen haben begonnen Hamburg  zu ihrer Stadt zu machen. Längst geht es nicht mehr um Geld und Freiräume allein. Und immer wieder taucht die Frage auf: wer bestimmt hier eigentlich?

 









Alice im Wunderland - Die Förderung, die ich fordere

Und genau diese Frage stellen wir auch mit der Kampagne „Die Förderung, die ich fordere“. Eine Freundin von uns kämpft um ihre Zukunft. Sie ist 54 Jahre alt und verliert bald jeden Anspruch auf Förderung der beruflichen Weiterbildung. Zurzeit arbeitet sie als Lageristin und bekommt aufstockendes Hartz IV. Für die Firma und die ARGE ist das ein gutes Geschäft. Die Firma bekommt 50 % Eingliederungszuschuss und die ARGE hat eine Arbeitslose weniger in der Statistik. Nur für Alice bleibt es ein miserabler Deal. Zu wenig Geld zum Leben für eine Arbeit, die höchstens bis zum Ende des Zuschusses dauern wird und die weder ihren beruflichen Qualifikationen noch ihren Zukunftsvorstellungen entspricht. Stattdessen will Alice eine Fortbildung an der freien Kunstschule machen. Alice maßt sich an über ihr eigenes Leben zu entscheiden. Wir finden, dass dies ihr gutes Recht ist. Gemeinsam mit Alice wollen wir deshalb eine neue Eingliederungsvereinbarung durchsetzen. Eine Eingli
ederungsvereinbarung in der sich die ARGE verpflichtet, Alice die Gebühren für die Kunstschule zu finanzieren. Es geht nicht mehr darum, dass wir von unseren Leben erzählen, sondern darum, ein anderes möglich zu machen.




Verrückt – Die Stadt ist unsere Fabrik

Was Alice fordert ist klar. Zumindest fürs erste. Aber was sind eigentlich deine Fragen, deine Wünsche und vor allem deine Forderungen? Machen wir eine Parade auf der die Zahl der Wünsche nur von der Zahl der Forderungen übertroffen wird. Machen wir eine Betriebsversammlung im Unternehmen Stadt. Eine Betriebsversammlung ohne Stellvertreter, ohne Maßhalteappelle und vor allem ohne den Zwang sich auf eine einheitliche Forderung zu einigen. 


Für eine Inflation der Fragen, Wünsche und Rechte.

Wir sehen uns. Wir sind unter euch.
Euromayday 2010

Parade, 1. Mai, 13 Uhr, Park Fiction